Balu, der Kloßdieb

Heute will ich Euch eine besonders schöne Geschichte erzählen: Oma und Opa erwarteten Besuch von Sallys Frauchen Marita. Und die mag für ihr Leben gern Hefeklöße. Ich meine Marita, nicht Sally. Von Sally weiß ich gar nicht, ob sie Hefeklöße mag. Da muss ich sie bei Gelegenheit mal fragen …

Opa ist ein Meister seines Faches im Hefeteigherstellen, Oma bereitet die Klöße dann zu, indem sie sie in heißes Wasser legt. Die Hefeklöße wurden also zum Gehen auf den Heizkörper im Wohnzimmer gestellt. Warum die liegen, wenn sie gehen sollen, habe ich noch nicht verstanden. Aber Frauchen wird mir das bei Gelegenheit mal genauer erklären. Diese Menschenlogik verstehe ich manchmal einfach nicht. Aber Frauchen kann gut erklären. Ich werde das dann schon verstehen. _wedel_

Oma hatte die Klöße mit einem Küchentuch liebevoll zugedeckt. Bestimmt, damit die sich nicht erkälten. Welchen Grund soll es denn auch sonst haben, Klöße zuzudecken. Sie wird mich doch nicht so unterschätzen, dass ich die Klöße wegen des Tuchs darüber nicht bemerke. Riechen kann ich die doch schon auf viele Meter Entfernung. Ich bin ja schließlich ein Meister des Schnüffelns. _wedel_

Um genauer zu schauen, was die Klöße unter dem Tuch da wohl anstellen, musste ich also erst einmal das Tuch wegziehen. Ich also hin, um den richtigen Zipfel zu finden und vorsichtig zu ziehen. Das Tuch gab schnell nach und ich schleppte es erst einmal zur Sicherheit in den Garten. Und schon stand Oma in der Terrassentür und lachte. Dann hörte ich so was wie »Du Schlingel« und »Du kannst doch nicht einfach das Tuch klauen«. Aber klar kann ich das. Das ging auch ganz einfach. So viel Lob höre ich immer wieder gern. _wedel_

Oma ging in die Küche, nahm sich ein neues Tuch, stopfte nun die Enden des Tuchs ganz ordentlich unter das Brett mit den Klößen und verschwand wieder in die Küche. Ich also wieder ins Wohnzimmer. Da stand ich nun vor dem Brett mit den Klößen und fand keinen Zipfel mehr zum Anfassen. Wie soll ich denn nun das Tuch wegziehen? Stirnrunzel. OK, das war die Lösung: Ich habe mich auf meine Hinterbeine gestellt, mit der Schnauze etwas nachgeholfen und das Brett auf dem Heizkörper angestupst. Endlich kam ein Zipfel hervor, an dem ich ziehen konnte. Ich also ran und … Ich konnte gerade noch rechtzeitig wegspringen. Das Brett mit allen Klößen lag nun auf dem Fußboden. So konnte ich endlich genauer nachschauen, was das denn für Klöße sind, um die sich Oma so intensiv kümmern muss. Weich waren sie und gut gerochen haben sie auch. Ob die auch schmecken? OK, ich traute mich. Ein kleiner, vorsichtiger Biss. Mmmh, lecker. Auf einmal stand Oma neben mir. Jetzt lachte sie nicht mehr. Das klang eher nach Schimpfen. OK, also schnell in den Garten. Aber zur Sicherheit musste ich wenigstens einen Kloß mitnehmen. Oma erwischt mich ja doch nicht. Ich bin einfach schneller als sie. Ja, selbst wenn Herrchen oder Frauchen mir hinterher rennen würden, haben die keine Chance gegen mich. Ich bin einfach wendiger und schlauer. Auf einmal standen auch Opa und Marita im Wohnzimmer und es wurde nun etwas lauter. Ich glaube, die fanden das nicht gut, dass ich gerade mit ihrem Mittagessen im Garten lag. Und Oma kriegte auch noch ihre Schimpfe ab, weil sie die Klöße auf die Heizung gelegt hatte. Dabei hätten sie mir aber auch freiwillig etwas abgeben können, oder? Schließlich will ich auch mal etwas anderes haben als Lamm mit Reis. Ist doch langweilig, immer das Gleiche zu essen. Hab ich nicht Recht? _wedel_

14.06.2009 Abenteuer Keine Kommentare

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