Sonntag 06.09.09

Heute Morgen ging es mir viel besser als gestern. Nach einem guten Schläfchen sieht die Welt doch gleich ganz anders aus. Frauchen ist am Morgen erst mal mit mir, wie sonst auch am Sonntag, Brötchen holen gegangen. Unten am Camping-Platz war der Kiosk aber zu. Also warten? Vielleicht macht er ja später auf. Es war ja noch früh am Morgen. Doch nicht mit mir. Blöd rumstehen will und kann ich nicht. Es gibt ja schließlich ungeheuer viel zu entdecken.

Mårup Kirke

Frauchen entschied sich, mit mir in Richtung der Mårup Kirke zu laufen. Als wir wiederkamen, war der Kiosk aber immer noch zu. Was tun? Also weiter zu einem kleinen Einkaufszentrum. Dort hatten wir Erfolg und konnten mit einer großen Tüte voller Brötchen den Heim­weg antreten. Im Ferienhaus an­ge­kommen, begann Frau­chen den Früh­stückstisch zu decken. Mein Herrchen lag immer noch im Bett. Also so was! Das musste ich schnell ändern und ihn gründlich wachschlecken. Sonst verpasst er noch, meine Brötchen zu essen. Wozu habe ich sie sonst geholt? _wedel_

Während des Frühstücks wurde der Himmel immer blauer, die gestrigen Regenwolken waren verschwunden. Meine drei Zweibeiner entschieden, heute die nähere Umgebung zu erobern. Nun ist Lønstrup kein großer Ort, aber einiges Interessantes gibt es doch zu sehen. Da Oma und Herrchen noch nicht die Mårup Kirke gesehen hatten, ging es zunächst dorthin. Ich war ja inzwischen ein alter Hase und konnte den beiden genau erklären, dass das eine Kirche ist, die inzwischen so nah am Meer steht, dass sie in ein paar Jahren ins Meer rutschen wird. Sie steht nämlich oben auf einer sehr hohen Steilküste. Von dort hatte ich einen Super-Überblick über das Meer. Ich konnte sehr weit sehen. In der Ferne konnte ich einen Turm erkennen, der eine rote Spitze hatte. Links und rechts konnte ich zwei große Sandhaufen entdecken. Hmm, was soll ein roter Turm in einer großen Sandkiste? Das fand ich komisch. Aber meine drei Zweibeiner wollten so wie so hin und sich das näher anschauen. Also hab ich meine Frage nicht gestellt und bin schnell ins Auto gesprungen. Schließlich wird sich das bei näherem Ansehen vielleicht von allein klären. Ich bin ja schließlich ein schlauer Hund.

Nach kurzer Fahrt stand ich nun vor einem riesengroßen Berg voller Sand. Da muss ich unbedingt drauf. Herr­chen, schneller, schneller. Immer muss ich dich ziehen. Vier­bein­antrieb ist eben viel besser und schneller als dieser alt­mo­dische Zweibeinantrieb. Aber Herr­chen stellt sich stur. Es stellt nicht auf den mo­derneren Antrieb um. So bin ich halt immer schneller oben als er. Selbst schuld. Es sollte mal drüber nachdenken, kurzfristig zu modernisieren. Es ist doch sonst immer auf der Höhe der Zeit.

Oben angekommen, traf uns ein Sandsturm mit voller Kraft. Er weht dort oben fast ständig. Viele kleine Sandkörnchen trafen mich. Und das piekste, als ob viele kleine Nadeln gleichzeitig auf mich einstechen. Schütteln half nichts, die Sandkörner klebten auf meinem Fell und, was noch viel schlimmer war, trafen meine Augen und meine empfindliche Nase. Das hat mich aber nicht gehindert, auf dem großen Sandhaufen alles genau zu untersuchen. Und das war ganz schön anstrengend. Schließlich sank ich mit meinen Pfoten ständig ein, sodass ich meine Schwimmhäute ausfahren musste. Der Turm mit der roten Spitze war ein Leuchtturm, der bis vor ca. 40 Jahren noch aktiv war. Inzwischen liegt er so nah am Strand, dass er auch »bald« im Meer versinken wird. Herrchen hat mir erklärt, dass der Leuchtturm früher den Schiffen auf dem Meer den Weg nach Lønstrup zeigte.

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DänemarkMontag 07.09.09

06.09.2009 Abenteuer Keine Kommentare

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