Samstag 12.09.09

Meine Zweibeiner hatten sich schon gestern vor­ge­nommen, heute nach Frederikshavn zu fahren. Dabei wollten sie mir etwas Besonderes zeigen: den Palmenstrand. Jaja, erzählt ihr nur. Ver­kohlt jemand anderem. Palmen hier in Dänemark! Das kann nicht sein. Nicht mit mir. Sollen sie mal dorthin fahren. Sie werden schon sehen.

Hier gibt es echte Palmen

Nach etwa einer Stunde Fahrzeit sind wir heute Mittag dort angekommen. Der Ort liegt fast genau östlich von Lønstrup auf der anderen Seite von Nordjütland. Und da stand ich dann an der Ostsee und staunte. Meine Augen wurden immer größer. Es gibt tat­sächlich Palmen am Strand von Frederikshavn. Und die stehen da nicht im Blumentopf, wie man auch vermuten könnte, sondern tatsächlich mit ihren Wurzeln in der Erde. Ob die wirklich echt sind? Ich musste mir die Palmen mal genauer anschauen und sie ausgiebig beschnuppern. Die eine oder andere bekam auch etwas Wasser von mir ab. So wächst sie demnächst bestimmt besonderes gut. _wedel_

Das Wasser der Ostsee war glatt, es gab kaum Wellen. So hatte ich die Nordsee auf der anderen Seite Nord­jüt­lands noch nie erlebt. Im Gegenteil, die ist richtig stürmisch und kommt mit hohen Wellen an den Strand. Hier konnte ich mich deshalb um so tiefer ins Meer trauen. Also einmal den Turbo einlegen und durchs Wasser fegen, jiipppiie. Das ist toll und macht superviel Spaß. Hab ich euch schon gesagt, dass Urlaub toll ist? Ob wir hier länger bleiben? Also wenn mich meine Zweibeiner fragen sollten, ich würde ganz doll nicken. Ich wäre auch bereit, jeden Morgen ganz allein Brötchen zu holen. Den Weg kenne ich ja schließlich schon. Nach einer Woche ist das ja auch wirklich kein Problem mehr.

Hier legen auch richtig große Brocken an

Nach kurzer Fahrt stiegen wir wieder aus dem Auto aus und standen in der Nähe des Hafens von Frederiks­havn. Von hier können die Zweibeiner (und Vierbeiner) mit großen weißen Schiffen nach Schweden oder Norwegen fahren. Eines davon lag im Hafen und wartete auf seine Passagiere. Das war vielleicht groß. Da musste ich meine Hundenase doch ordentlich nach oben recken, um die Spitze zu sehen. Am tollsten aber fand ich, dass die Schiffe hinten am Heck ihre Wand nach unten klappen. Da könnte Herrchen mit unserem Auto sogar direkt in den Bauch des Schiffes reinfahren. Aber Herrchen hatte heute wohl nicht vor, mit mir und den anderen Zweibeinern nach Norwegen oder Schweden zu fahren. Schade, das ist bestimmt auch ganz spannend dort. Naja, vielleicht später mal.

Nach der Hafenbesichtigung wollten meine Zweibeiner den Ort Frederikshavn kennen lernen. Und ich sage euch, da war richtig was los. Nicht nur viele Zweibeiner liefen durch die Fußgängerzone, sondern auch viele Vierbeiner. Vor einem Hundefriseur warteten besonders viele Vierbeiner. Ob es da etwas umsonst gab? Zum Friseur muss ich ja nicht. Herrchen und Frauchen bürsten mich ja selbst. Aber vielleicht gab es hier besonders tolle Leckerli. Schade, ich konnte die dänischen Vierbeiner nicht fragen, warum sie dort warteten. Erstens kann ich nicht dänisch bellen _wedel_, und zweitens zog mich Herrchen schnell weiter. Zum Glück blieben die drei nicht noch vor jedem Geschäft stehen. So ging es relativ zügig durch die Straßen. Heute muss es in Frederikshavn etwas Besonderes zu feiern gegeben haben. Viele Läden hatten Tische und Stühle draußen stehen und verkauften besondere Angebote. An manchen Ecken spielten Bands Countrymusik. An einer Stelle konnte ich einer Gruppe Squaredancer zusehen. Boooa, ich sage euch, das war alles aufregend. Ich wusste gar nicht, wo ich meinen Kopf zuerst hindrehen sollte. Aber selbst meine trainierten Zweibeiner wurden mal müde und wollten ausruhen. Also suchten sie sich ein Café. So konnte ich mich erst mal etwas erholen.

Zurück am Auto schmiedeten meine Zweibeiner schon die nächsten Be­sich­ti­gungs­pläne. Muss das sein? Reichte es denen immer noch nicht? Doch das nächste Ziel war auch für mich ganz nett. Sie fuhren zum Botanischen Garten in Bangsbo. Frauchen durfte dann mit ausdrücklicher Genehmigung von Herr­chen den Fotodingsbums haben, um ihrer Leidenschaft zu frönen und Blumen zu fotografieren. Leider war die Rosenzeit schon so gut wie vorbei. So konnte sie nur ein paar Blüten aufnehmen. Ich konnte derweil an den vielen Bäumen und Sträuchern schnuppern. Dem Pikkerbakken folgend erreichten wir anschließend einen Aussichtspunkt. Von dort hatte man einen tollen Blick über Frederikshavn und das Meer. Das erzählten wenigstens meine Zweibeiner. Ich habe mich einfach nur noch hingelegt um mich auszuruhen. Ich war inzwischen doch ordentlich geschafft und hatte zu nichts mehr Lust. Morgen habe ich bestimmt wieder Muskelkater von dem vielen Laufen und Kopfschmerzen von dem vielen Gucken und Schnuppern. Ich war vielleicht froh, als die drei endlich wieder nach Hause zurückfuhren. In meiner Box habe ich mich zusammengerollt und die drei einfach machen lassen. So habe ich diesen Text Frauchen erst am nächsten Tag diktieren können. Gestern abend wollte ich nur noch schlafen.

Freitag 11.09.09Sonntag 13.09.09

12.09.2009 Abenteuer Keine Kommentare

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