Samstag 13.02.10
Eigentlich waren Herrchen und Frauchen zu müde von der gestrigen Wanderung, um viel zu unternehmen. So wollten die beiden heute nach Frauenau laufen, bei der Tourist-Information eine Wanderkarte kaufen und sich nach dem Verleih von Schneeschuhen erkundigen. Auf dem Rückweg schlug Herrchen vor, doch den Wanderweg nach Zell zu nehmen. So bogen meine Zweibeiner einen kleinen Trampelpfad ein, der so schmal war, dass sie nur hintereinander laufen konnten. Und ich konnte endlich im Tiefschnee rumtollen: reinplumpsen, hochspringen, reinplumpsen und wieder hochspringen usw. Das macht echt viel Spaß. Leider ist das aber auch anstrengend, so dass ich es irgendwann vorgezogen habe, hinter meinem Herrchen zu laufen.
Das war viel bequemer für mich. Er lief nämlich vorweg und bahnte Frauchen und mir den Weg. Trotzdem musste ich aufpassen, wohin ich meine Pfoten setzte. Mal nicht aufgepasst und schon war ich bis zur Schwanzspitze im Schnee versunken. Herrchen und Frauchen ging es aber nicht anders. Auch sie versanken ab und zu bis zum Hintern im Schnee. Irgendwann, nach etwa einer Stunde Schneestapfen, kamen wir drei dann zu einer Weggabelung. Der Weg, den wir eigentlich weiter laufen wollten, war nun aber nicht mehr von einem Schneeschuhläufer »vorgespurt« worden. Nur noch glatter, unberührter Schnee lag vor uns. Herrchen wollte nun aber nicht den selben Weg zurücklaufen. Immerhin hatten wir bereits etwa die Hälfte unseres Weges geschafft. Also machte er sich dran, selbst Pionierarbeit zu leisten, und nahm den Weg in Angriff. Nach etwa 10 Metern musste er aber aufgeben und kam geschafft und schweißgebadet zu uns zurück. Es half nichts, wir mussten den selben Weg zurück stapfen.
Es dauerte nicht lange, da fing auch mein Frauchen an zu schnaufen. Ich hatte auch keine Lust mehr und zeigte meinen Unwillen einfach dadurch, dass ich keine Pfote mehr vor die andere setzte. Eine kurze Pause musste nun einfach sein. Da Herrchens Hose und Schuhe inzwischen aber vom Schnee durchnässt waren, blieben wir nicht lange auf der Stelle stehen. In unserem Hotelzimmer angekommen, wurde ich erst einmal von Frauchen trocken gerubbelt. Meine beiden Zweibeiner stiegen dann sofort aus ihren nassen Sachen und legten sie auf die Heizung. Anschließend musste ich mich erst einmal ausruhen. Ich habe schließlich auch nur eine begrenzte Kondition. _schnauf_
Heute nachmittag habe ich wieder mit Ivanhoe im Schnee gespielt. Zu Beginn war ich, ehrlich gesagt, noch etwas müde und hatte erst gar keine Lust, mit dem Racker zu raufen. Aber Ivanhoe ließ nicht locker und forderte mich unentwegt auf, mit ihm zu toben. So ließ ich mich dann doch nicht lange bitten. Irgendwann wurde aber auch Ivanhoe ruhiger. Sein Frauchen freute sich wieder über die immer zahlreicher werdenden kleinen weißen Schneekügelchen in seinem Fell. Vielleicht müsste sie doch mal einen speziellen Trockenraum für ihn einrichten, mit Wärmestrahlern, Trockenfön und automatischem Fell-Feuchtesensor – mit einem Wort: einen Hunde-Wellnessraum. In einer weiteren Ausbaustufe könnten dann noch ein Wellness-Bad, eine Wellness-Dusche mit Massagebürste und eine Leckerli-Station integriert werden. Auch die Gast-Hunde würden so eine Oase bestimmt gern nutzen. Wir Vierbeiner sind ja schließlich auch im Urlaub. Und wenn es uns gut geht, geht es auch unseren Zweibeinern gut. Stimmt doch, oder?
Ivanhoe absolviert seinen ersten Ausbildungsabschnitt als Hotelhund. Dazu gehört im praktischen Teil auch das freundliche Begrüßen der Gasthunde. Trotz seiner Jugend kann er das schon sehr gut. Manchmal frage ich mich, ob ich nicht auch so eine Ausbildung beginnen sollte. Begrüßen und Spielen mit Gasthunden kann ich auch gut. Morgen werde ich mal Ivanhoes Frauchen fragen, was man da noch beherrschen muss. Fremdsprachen sind sicher auch wichtig, besonders gut kann ich grunzen, wenn ich gekrault werde. Das erfreut alle Gasthunde und Zweibeiner-Gäste. Ob mich Herrchen und Frauchen aber so weit weg in die Lehre lassen? _wedel_