Dänemark 2013

24. August–7. September

Wir sind im Urlaub, in Dänemark in einem Ferienhaus. Nach der langen Fahrt mussten wir erst einmal unsere Beine vertreten, den Garten und das Ferienhaus erkunden. Nach kurzer Inspektion war uns klar, dass es uns hier gefallen wird. Herrchen und Frauchen haben eine gute Wahl getroffen. Allerdings mussten wir an einigen Stellen im Garten unsere Nachrichten hinterlassen. In dem Haus waren vor uns auch schon Hunde im Urlaub gewesen. Das riecht hund ja schließlich.

Abends haben wir dann Bork Havn erkundet. Nach etwa 20 Minuten zu Fuß und aus­gie­bigem Schnüffeln ha­ben wir den kleinen Ort erreicht. Es gibt hier viele Ferienhäuser und einen gro­ßen Cam­ping­platz. Und das Beste: Der Ort liegt direkt am Wasser. Nicht direkt an der Nordsee, aber an einem Fjord, der gern von Surfern genutzt wird. Hier gibt es viel Wind, aber kaum Wellen. Das Wasser ist so flach, dass die Zweibeiner sogar drin stehen können.

Nach der langen und an­stren­gen­den Fahrt sind wir alle früh ins Bett. Am nächs­ten Morgen, nach einem gu­ten Früh­stück galt es end­lich, den direkten Weg zum Nord­see­wasser zu finden. Benny und mir fiel das na­tür­lich nicht schwer. Ein­fach die Nase in den Wind und der Seeluft hinterher. Umso näher wir dem Wasser kamen, umso schneller wollten wir dort hin. Die Düne rauf und da lag sie wieder vor uns: die Nordsee. Es gab kein Halten mehr. Hinein in die Wellen, die heute gar nicht hoch waren. Wir beide sind richtig tief ins Wasser gegangen, unser Fell triefte richtig. Das war toll. Da hatten wir schon lange drauf gewartet. Herrchen hat tolle Fotos gemacht. Schaut selbst.

So ein Fjord hat auch eine Stelle, die ihn mit dem Meer verbindet. Das ist immer ein besonderer Ort, den wir uns natürlich auch anschauen mussten. Dazu mussten wir erst ein Stückchen nach Süden, bevor wir auf der schmalen Landzunge nach Norden fahren konnten. Hvide Sande liegt mit der einen Seite an der Nordsee, mit der anderen am Fjord. Es ist bekannt für seinen Fischerei­hafen und wird von vielen Touristen besucht. Also voller Leben. An jeder Ecke riecht es deshalb anders und immer super interessant. Herrchen und Frauchen mussten uns immer wieder zur Ordnung rufen, weil wir zurückbleiben und die Stellen erst einmal erschnüffeln wollten. Am besten roch es aber aus einem Restaurant, direkt neben einem Fischgeschäft mit einer Räucherei. Da kam ein Duft raus, einfach nur lecker. Uns lief das Wasser in der Schnauze zusammen.

Schade, dass wir da nicht rein und uns umsehen durf­ten. Unsere Zweibeiner ka­men mit einer Tüte voller geräuchertem Fisch raus. Das roch vielleicht lecker im ganzen Auto. Und wir durf­ten nicht ran! Das ist gemein! Es ist übrigens auch ziemlich doof, dass wir als Vierbeiner nicht in Res­tau­rants rein dürfen. So mussten unsere Zweibeiner immer schauen, ob es an dem Restaurant auch eine Terrasse zum Draußensitzen gibt. Und diesmal hatten wir Glück, nicht nur wegen des tollen Wetters. Unsere Zweibeiner ließen sich ihren Fisch schmecken, wir bekamen jeder ein Schälchen Wasser. Na ja, das ist nicht wirklich miteinander zu vergleichen, aber wir nahmen es als nette Geste und haben uns gefreut. Nach dem langen Bummel durch den Ort hatten wir nämlich ordentlich Durst.

Am nächsten Tag er­kun­de­ten wir die andere Seite vom Fjord. Von Bork Havn aus sind wir am Ufer lang ge­laufen und fanden nach kurzer Zeit ein kleines Stück­chen Strand, nur ein paar Meter breit, aber ganz für uns allein. Das Wasser war ganz flach und fast spiegelglatt. Die Abkühlung tat gut. Und wir haben das Wasser wieder total ge­nos­sen. Am besten war aber das sich daran anschließende Schubbeln am Strand. Wir sahen beide super toll aus: Sandkopf mit Sandschnauze und Sandrücken. Nur unsere Zweibeiner fanden unseren Schmuck nicht toll.

Sie lachten und sprachen immer wieder von einer nö­tigen Dusche. Wir fanden das total überflüssig. Ge­ba­det hatten wir ja schon und der Sand diente doch nur der Schönheitspflege. Wir glau­ben, dass wir nie so alt werden können, um un­sere Zweibeiner zu ver­ste­hen. Die haben irgendwie eine Logik, die nicht von unserem Hundeverstand erfasst werden kann.

Für den nächsten Tag hatten sich unsere Zweibeiner eine besondere Tour überlegt: Søndervig ist bekannt seit über zehn Jahren für sein Sandskulpturenfestival. In ei­nem kleinen Heftchen, das die Sehenswürdigkeiten des Ringkøbing-Fjords vorstellt, hatten unsere Zweibeiner ei­ne große Anzeige mit Fotos gefunden. Und da stand ihr Entschluss schnell fest. Das müssen wir uns anschauen. Da sogar wir Vierbeiner mit rein durften, waren wir auch sehr gespannt darauf. Also fuhren wir noch einmal Richtung Süden, um dann nach Norden abzubiegen. Diesmal fuhren wir aber durch Hvide Sande durch. Ein paar Kilometer nördlich erreichten wir unser Ziel. Søndervig überraschte uns sehr.

Viele Menschen und Hunde waren unterwegs, entlang der Hauptstraße gab es viele Cafés, Restaurants und Ein­kaufsmöglichkeiten. Die von uns bisher be­such­ten Orte in der Gegend wa­ren eher ruhig. Aber hier war richtig was los. Doch zuerst ging es zu den Sandskulpturen, die man zum Teil schon von der Straße aus sehen konnte. Benny und ich fanden die dann doch eher langweilig, da wir an keinen der großen Sandhaufen richtig ran durften. Sandhaufen gibt es ja schließlich auch am Strand. Nach einem kurzen Strandbesuch beschlossen unsere Zweibeiner leckeren Fisch zu essen. Sie fanden auch einen tollen Platz auf der Terrasse eines Restaurants. Wir bekamen auch ein Schälchen Wasser und, das ist uns noch nie passiert, jeder eine Wurst. Wir müssen hier unbedingt noch einmal hin.

Benny und ich waren in ei­nem Wikingermuseum, in dem Mensch und Hund sehen konnte, wie man frü­her hier lebte. Und ich sage Euch, das Leben war damals nicht schön. Die Zweibeiner wohn­ten in Häu­sern, die von Erdwällen um­geben waren, die vor Hitze und Kälte schützten. Ohne Fenster war es aber auch darin sehr dunkel. Die Menschen kochten und schliefen in einem großen Raum und lebten in einem Raum gemeinsam mit dem Vieh. Das ganze Rudel, egal ob mit zwei oder vier Beinen, lebte also unter einem Dach. Die Betten waren Boxen aus Holz, die mit Fellen ausgelegt wurden. Auch Benny fand die nicht bequem. Ob es damals schon Hunde wie uns gab, die die Menschen begleiteten, haben wir aber nicht rausbekommen. Schade, dass wir dazu keine Information gefunden haben.

Die Wikinger waren auch für ihre kriegerischen Fähig­kei­ten bekannt. So sahen wir Schilde und Schwerter und einen Platz, auf dem die Menschen ihre Fähigkeiten trainierten, z. B. mit dem He­ben von Baum­stämmen. Sie wussten, wie man Schiffe baut, mit denen man aufs Meer hinausfahren konnte. Einige nachgebaute Exemplare konnten wir in dem Museum sehen.

Urlaub ist anstrengend. Je­den Tag haben wir Neues entdeckt und sind viel ge­lau­fen. Deshalb haben wir uns insgeheim über die beiden Regentage gefreut, an de­nen unsere Zweibeiner keine rechte Lust hatten, nach drau­ßen zu gehen. Nur unsere regelmäßigen Gassi-Runden standen auf dem Pro­gramm. Danach war es wolkig, aber trocken. Also bestes Wetter für uns zwei, nicht zu warm, nicht zu kalt. Und laufen können wir hier in der Umgebung wirklich gut, es gibt viele schöne Wege, ohne Autos. Nur manchmal „nerven“ die vielen Radfahrer.

Am Mittwoch waren wir wieder an unserem „Privat­strand“, nur wenige Meter breit, aber ganz für uns allein. Nach dem ersten Pfoten­kühlen und dem obli­ga­to­ri­schen Schubbeln im Sand flogen die Bälle ins Wasser und wir hinterher. Das Wasser spritzte nach allen Seiten und wir beide mittendrin. Von oben bis unten waren wir komplett nass, das Wasser triefte nur so von uns runter. Benny hat dabei eine neue Sprungtechnik entwickelt. Es sah aus, als ob ein Känguru sprang. Stolz schleppten wir den Ball ans Ufer, legten ihn vor unseren Zweibeinern ab und forderten sie so auf, ihn erneut zu schmeißen. Das war toll und hat uns riesigen Spaß gemacht. Allerdings waren wir abends auch ordentlich müde. Gääähn, schnarch.

Am Donnerstag riss gegen Mittag die Wolkendecke auf. Innerhalb von einer Stunde ver­schwanden die Wolken und machten Platz für einen strahlend blauen Himmel und Sonnenschein. Und das hieß nur eins: sofort los und ab an den Strand. Wir fuhren ca. 15 Minuten bis Nymindegab, den nächsten Ort direkt an der Nordsee. An dem Parkplatz angekommen, hielten wir die Nasen in den Wind und konnten das Meer schon riechen. So konnten wir es kaum erwarten, die Düne zu überqueren und in die Wellen zu kommen.

Unsere Zweibeiner wollten aber ein wenig weg vom „Trubel“ und liefen ein wenig in Richtung Norden, wo es schnell fast menschenleer wurde. Da endlich durften wir von der Leine. Nichts konnte uns nun mehr aufhalten: Ab ging es in die Wellen. Nach Herzenslust rannten wir rein und wieder raus und schubbelten uns im Sand. Das hat Spaß gemacht.

Am Freitag, unserem letzten Urlaubstag, meinte es das Wetter noch einmal be­son­ders gut mit uns. Es war kein Wölkchen zu sehen. Für diesen Tag hatten sich unsere Zweibeiner ein be­son­deres Ziel ausgedacht. Sie wollten den höchsten Leuchtturm Dänemarks in Nørre Lyngvig, nördlich von Hvide Sande, besuchen. Auf 38 Metern Höhe hat man einen tollen Ausblick bei diesem Wetter, den man sich mit dem Ersteigen von 288 Stufen aber auch wirklich verdienen muss. Benny und ich durften nicht rauf. So stiegen Herrchen und Frauchen allein die vielen Stufen hoch und krabbelten durch eine kleine Luke auf die Aussichtsplattform. Oma und wir blieben unten und warteten geduldig, bis die beiden wieder unten waren.

Dann ging es weiter nach Søndervig. Etwas außerhalb des Ortes entdeckten wir wieder einen tollen Strand: superbreit und superlang. Hier gab es auch richtig große Wellen, die allerdings etwas überraschend an den Strand kamen. Sie zogen Zwei- und Vierbeinern im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen weg. Einmal passte Herrchen nicht richtig auf und fand sich im Wasser wieder. Benny und ich konnten gerade noch rechtzeitig zur Seite springen. Hihihi Mit der warmen Sonne und dem kräftigen Wind waren T-Shirt und Hose aber bald trocken, so dass unsere Zweibeiner dann in unserem Lieblings-Restaurant in Søndervig leckeren Fisch genießen konnten. Auf unsere Wurst warteten wir diesmal aber vergebens. Schade, wir hatten uns schon so gefreut. Das konnte uns aber auch nicht mehr beeindrucken. Schließlich hatten wir die zwei Wochen richtig genossen, mit Herrchen, Frauchen und Oma. Und wir glauben, auch den drei hat es Spaß gemacht.

24.08.2013 Abenteuer, Galerie Keine Kommentare

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